Alles wie versprochen - Fairplay Tour sammelt Spenden

Welthungerhilfe-Magazin Ausgabe 1/2019                                                                                                            

Jedes Jahr radeln rund 300 Schülerinnen, Schüler und Betreuende mit der Fairplay Tour durch Deutschland, Belgien, Frankreich und Luxemburg und sammeln Spenden. Im vergangenen Jahr reiste eine kleine Gruppe von ihnen nach Ruanda und Burundi, um zu sehen, was ihre Unterstützung für Schulprojekte dort bewirkt. Welthungerhilfe-Mitarbeiterin Hawa Grund-Djigo begleitete sie und berichtet:

Ich bin mit 20 jungen Erwachsenen und ihren Lehrern unterwegs. Für die meisten von ihnen ist es die erste Reise nach Afrika. Ihr Bild ist geprägt von dem, was die Medien vermitteln. Afrika bedeutet vor allem Elend, Ruanda steht für den Genozid in den 90er Jahren. Wie groß ist da die Überraschung, dass Ruanda in vielem eine Nasenlänge voraus ist. Während wir durch die Hauptstadt Kigali laufen, sprechen wir über die auffallende Sauberkeit. Plastiktüten sind hier verboten. „Deutschland könnte echt was von Ruanda lernen“, sagt eine Schülerin

Am nächsten Tag geht es in den Norden, um von der Fairplay Tour finanzierte Projekte anzuschauen. Die Teilnehmenden sind sehr gespannt, ob die Welthungerhilfe wirklich alle Maßnahmen so umgesetzt hat wie vereinbart. Ich bin selbst etwas nervös. Können wir die Erwartungen erfüllen? Doch nachdem wir fünf Schulen angeschaut haben, sehe ich, wie überzeugt und glücklich alle sind. Beispielsweise bekam die Grundschule Kadehero acht neue Klassenräume und wurde gründlich saniert. Das Dach war so marode, dass es durchregnete und der Unterricht für die rund 600 Schülerinnen und Schüler immer wieder ausfiel. An der Grundschule Gashike sind sechs neue, helle Klassenzimmer entstanden, in denen sich nun gut lernen lässt. Kaspar Portz vom Verein „Bekond Aktiv“ kommentiert: „Man spürt, wie wichtig den Menschen hier Bildung ist, und wie stolz sie auf die neuen Gebäude sind.“ Einen Tag später führt unsere Reise ins Nachbarland Burundi. Schon an der Grenze merken die Mitreisenden, dass die Uhren hier anders ticken als im fortschrittlichen Ruanda. Geschlagene zwei Stunden brauchen wir zur Einreise. Im Dunkeln – Straßenbeleuchtung gibt es hier für nicht – kämpfen wir uns über schlechte Straßen zu unserer einfachen Unterkunft: kein fließendes Wasser, kein Strom und natürlich kein Internet. Die bedrückende Armut des Landes sieht und spürt man überall. Nach dem Frühstück brechen wir auf nach Kirundo. Angekommen in der Muhange-Schule umringen uns die Schülerinnen und Schüler und sind kaum zu bändigen. Alle sind neugierig auf uns Besucher, möchten ganz vorne mittanzen und mitsingen. Ein großartiger Moment der afrikanischen Gastfreundschaft, aber ein bisschen fühlen uns auch überfordert. Wir besichtigen die heruntergekommenen alten Klassenräume, wo die Kinder auf dem Lehmfußboden unterrichtet werden. Dort sollen 2019 neue Klassenräume und neue Toiletten entstehen. Wir fahren weiter und besuchen eine von Frauen geführte Landwirtschaftskooperative in Busoni. Es ist eine Begegnung mit engagierten und kämpferischen Frauen, die mit wenig Mitteln ihre Lebensumstände kontinuierlich verbessern konnten. Die Direktorin erzählt: „Dank der Unterstützung der Welthungerhilfe hat unser Dorf jetzt eine eigene Kooperative. Wir sind sehr glücklich darüber“. Denn die Frauen können nun hochwertiges Saatgut erhalten, an Schulungen teilnehmen und erfahren, welche Anbaumethoden ihre Ernten verbessern. Ihr Einkommen steigt und das ist unglaublich viel Wert, um ihre Familien zu ernähren.

Unsere Reise nach Burundi endet hier. Einige sind erschöpft und freuen sich, wieder nach Hause zu fahren. Mit dem „nach Hause“ ist zu meiner großen Überraschung Ruanda gemeint. DFB-Frauenschiedsrichterin Naemi Breier spricht vielen aus dem Herzen, als sie sagt: „Dies war für mich eine Reise mit überwältigenden Moment und unvergesslichen Eindrücken. Vor allem habe ich selbst gesehen, dass unsere Spenden genauso eingesetzt wurde, wie es die Welthungerhilfe versprochen hatte.“