Fairplay Tour, die 18te durch die Großregion

Wer den Sonntagnachmittag auf dem Ravel um Bütgenbach verbracht hat, dem dürfte eine 300 Mann starke Truppe von Fahrradfahrern aufgefallen sein. Dabei handelte es sich um Teilnehmer der Fairplay Tour, die zum 18. Mal durch die Großregion führt.

Die erschöpfte aber motivierte Gruppe überwiegend junger Leute erreichte gegen 16 Uhr das Ziel der zweiten Etappe der diesjährigen Fairplay Tour. Auf die letzten Meter motivierten die Fahrer sich gegenseitig, einige skandierten das Wort Fairplay. Schnell bemerkte man, dass sich bereits am zweiten Tag der Tour ein wahres Gruppengefühl hergestellt hat. Sich gegenseitig helfen, aufeinander angewiesen sein; all das soll durch die Tour vermittelt werden. Und all das braucht es auch, die Fahrer haben sich schließlich auf eine 750 Kilometer lange Strecke eingelassen, die während einer Woche durch Belgien, Luxemburg und Deutschland führt.

Zwei 17- und 13- jährige Teilnehmer aus Trier berichteten von der guten Stimmung innerhalb der Gruppe: „Die Stimmung ist immer gut, es macht Spaß zu so vielen zu fahren. Die Strecke ist anspruchsvoll, aber man motiviert sich gegenseitig". Circa 85 Kilometer legen die Fahrer jeden Tag auf ihrer Tour zurück. Überzeugt habe die beiden ihr Sportlehrer, der seit sieben Jahren an der Tour teilnehme. Viele Worte der Überzeugung habe es nicht gebraucht, so die zwei Teilnehmer weiter, die sich anschließend mit ihrem Lehrer auf die Tour vorbereitet haben.

Wie man sieht, herrschte schon wenige Tage nach der Abfahrt ein wahres Gruppengefühl. | Foto: Lothar Klinges

Die von der Europäischen Akademie des rheinland-pfälzischen Sports organisierte Tour verfolgt einen guten Zweck. Vor dem Start sammelte bereits jeder Fahrer einen gewissen Betrag, während der Tour treten zum Beispiel Gemeinden an die Gruppe heran um deren Vorhaben zu unterstützen. Mit dem Erlös werden Schulbauprojekte in Ruanda und anderen Ländern unterstützt. Auf diese Weise konnte seit 1999 je eine Schule in Peru und Mosambik sowie elf weitere Schulen in Ruanda gebaut werden.

Mit dem Erlös werden Schulbauprojekte in Ruanda und anderen Ländern unterstützt.
Über diesen Weg hat auch ein 14-jähriger Junge aus Bernkastel von der Tour erfahren. „Ich habe gehört, dass Spendengelder für Ruanda gebraucht werden und dass die Tour schon seit Jahren gute Zwecke unterstützt. Also habe ich mir einfach vorgenommen mitzumachen". Dank der lustigen Stimmung, es werde viel gesungen so der Teilnehmer weiter, lerne man auch schnell neue Leute kennen. Die gemeinsame Erfahrung sowie das gemeinsame Ziel schaffen die Basis für ein starkes Gruppengefühl.

Auch jene, die schon seit längerer Zeit Teil der Initiative sind, sind immer noch begeistert von der Tour. So zum Beispiel eine für die Versorgung der Teilnehmer verantwortliche Begleitperson: „Wir müssen zwar an vieles denken, wir sind aber inzwischen ein eingespieltes Team. Die Arbeit, das Auf- und Abladen der Taschen der Fahrer ist anstrengend, ich finde das Ganze aber immer noch eine supertolle Sache, auch wegen der Gemeinschaft, die sich über die Tage bildet".

Ihr Sohn habe sie für die Tour begeistern können, so die Begleitperson weiter. Dieser hat eine körperliche Behinderung, und hat vor einigen Jahren mit einem weiteren Fahrer und einem Tandemfahrrad das erste Mal teilgenommen. Inzwischen nehmen acht Menschen mit Behinderung an der Tour teil. Fairplay, Toleranz, Integration, Respekt und Hilfsbereitschaft: Diese Werte hat sich der Veranstalter auf die Fahne geschrieben und diese Werte sollen durch die Tour vermittelt werden. Man kann das Vorhaben als erfolgreich beschreiben, wenn Teilnehmer solche Geschichten erzählen.